Warum Eigentum wichtig ist und welche Rolle der Staat bei der Eigentumsbildung spielen sollte
In der Vergangenheit drehten sich politische Diskussionen über die Versorgung der Bevölkerung mit leistbarem Wohnraum nahezu ausschließlich um das Mietrecht. Konkrete Überlegungen zur Schaffung von Eigentum rückten dabei in die zweite Reihe. Durch eine Initiative der Volkspartei soll dem Eigentum wieder neues Leben eingehaucht und der Erwerb der eigenen vier Wände vor allem für junge Menschen erleichtert werden.
Laut Eurostat liegt Österreich mit einer Eigentumsquote von 55,7% im EU 28-Durchschnitt von 69,3% mittlerweile nur noch an vorletzter Stelle. 2007 lag der Eigentumsanteil noch bei 59,2%.
Eigentum steht nach wie vor auf der Wunschliste der Österreicher
Wer nun daraus den Schluss zieht, dass Eigentum in Österreich aus der Mode gekommen ist und sich im Laufe der letzten Jahre zu einem antiquierten Auslaufmodell entwickelte, hat weit gefehlt: Meinungsumfragen bestätigen fortlaufend und ungebremst den Wunsch der Österreicher und Österreicherinnen, im eigenen Heim zu leben.
Eigentum bedeutet Stabilität
Geänderte Lebensformen und -umstände, ein damit einhergehender Wandel herkömmlicher Wertvorstellungen oder neu geschaffene Berufswelten haben diesem Wunsch keinen Abbruch getan. Die dynamische Entwicklung unserer Gesellschaft und der Wunsch nach Eigentum schließen einander nicht aus. Ganz im Gegenteil: Eigentum spielt in diesem Zusammenhang eine ganz wesentliche Rolle als Stabilitätsfaktor!
Eigentum ist ein Motor der Gesellschaft
Die Bedeutung von Eigentum geht aber weit darüber hinaus. Im Zentrum steht das menschliche Bedürfnis, Bleibendes zu schaffen. Erst Eigentum als Ergebnis unserer täglichen Bemühungen ermöglicht Entwicklung und Fortschritt und ist damit ein unverzichtbarer Motor unserer Gesellschaft. Die Schaffung von Eigentum setzt nicht zuletzt eine ganze Kette positiver wirtschaftlicher und sozialer Vorgänge in Gang.
Eigentum beinhaltet Freiheit
Mit dem Privateigentum geht aber auch Freiheit einher. Das Volkseigentum als die vorherrschende Form des Eigentums in der DDR gewährte keinerlei Mitbestimmungs- und Einflussmöglichkeiten und war in Wahrheit nichts anderes als Staatseigentum. Privates Eigentum verknüpft mit der Möglichkeit darüber zu verfügen, ist ein Ausdruck von Demokratie und damit ein Merkmal einer erkämpften Entwicklungsform, die es zu bewahren und beschützen gilt.
Verantwortung anstelle von Bevormundung
In Zeiten ohnehin schon erschwerter Vermögensbildung sind Überregulierungen in der Bewirtschaftung und Erhaltung von Immobilien oder Eigentumssteuern, die lediglich auf die Substanz abzielen und unabhängig von der Ertragslage eingehoben werden, Gift für das Eigentum.
Eine Politik der Bevormundung, die Eigentum hartnäckig ignoriert und dieses Recht soweit einschränkt, dass nur mehr dessen Hülle verbleibt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, das Streben der Gesellschaft nach Stabilität, Leistung und Freiheit konsequent zu behindern.
Die Förderung von Eigentum beginnt im Kopf
Bereits im Rahmen der Bildungspolitik sollten der Jugend die positiven Wirkungen von Eigentum aufgezeigt werden. Und: Vor allem junge Menschen sollten in der Eigentumsbildung auch staatliche Unterstützung finden und damit ausreichend Anreize für die Schaffung von Eigentum gesetzt werden.
Die politische Initiative des Vizekanzlers für mehr Eigentum ist zu begrüßen, denn: Wir brauchen wieder eine Stimmungslage, die Freude am Eigentum fördert!